Fußball-Landesklasse 15. Spieltag:
SV 1910 Kahla - 1.FC Greiz 1:1 (0:1)

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– Unmögliche Platzbedingungen machen Fußball fast unmöglich / Ferdinand Weinlich trifft zur zwischenzeitlichen Führung -

(Stefan Sagan/1.FC Greiz)

Nach einem durchaus beachtlichen Erfolg in der Vorwoche gegen Stadtroda, hatte die Mannschaft um Trainer Martin Donath am vergangenen Wochenende nochmals eine weite Ausfahrt nach Kahla auf dem Plan. Zum letzten Spieltag der Hinrunde in der Landesklasse Staffel 1 trafen die Tempelwälder am Fuße des Dohlenstein auf den SV 1910 Kahla. Die Mannschaft um Coach Christian Schmidt haderte in den letzten Wochen etwas mit dem Glück und verlor in der Vorwoche denkbar knapp gegen Saalfeld mit 2:1. Das die anstehende Partie nicht einfach werden würde wussten beide Mannschaften, denn durch viele Niederschläge und starke Nachfröste war ein Bespielen des Hauptplatzes nicht möglich. Der Ausweichplatz glich hingegen einem einfach Trainingsplatz und hatte neben durchfroren Stellen hauptsächlich tiefsten Matsch zu bieten.
Die Partie, geleitete von Referee Tim Annemüller, begann auch entsprechend schwierig und keine der beiden Mannschaften vermochte es aufgrund der Verhältnisse einen guten Ball zu spielen. Die Gastgeber, wohlweislich eingestimmt, begannen mit vielen hohen und weiten Bällen in die Greizer Hälfte und das Ergebnis waren Zufallsprodukte, die sich annähernd Chancen nennen konnten. Mit sehr wenig Stand auf diesem tiefen Boden verteidigten sich die Greizer nach Kräften, wogegen Kahla die sich ergebenden Chancen, mangels Standfestigkeit, nicht nutzen konnte.
Nach 12. Minuten waren es dann Norman Fonfara und Ferdinand Weinlich, die einen ersten strukturierten Angriff über den linken Flügel spielten, jedoch konnte Kahlas Torhüter Baumgart den Ball vor Weinlich aufnehmen. Kahla antwortete weiterhin mit planlos in die Spitze geschlagenen Bällen und lief diesen nach, konnte aber den strauchelnden Greizern immer wieder Eckbälle aufzwingen, die allesamt nichts einbrachten. Nach einer viertel Stunde hatte dann Robert Wagner die beste Chance, als er einen Ball aus dem linken Halbfeld bekam und aus zentrale Position 30 Meter vor dem Tor abschloss, sein Schuss jedoch rechts vorbei ging. Die Greizer nun besser im Spiel arbeiteten sich immer wieder nach vorn. So auch Norman Fonfara, als er in der 20. Minute einen weiten Einwurf von Michel Lott am kurzen Pfosten des Kahlaer Tores erhielt und für Himmer auflegte, dieser den Ball aber aus Nahdistanz am Tor vorbei schob. Das Pendel schlug nun mit Chancen in beide Richtungen aus, denn als Peter Rauschers Schuss aus 30 Metern halb links mit Kurs am Tor vorbei unterwegs war, kam Saidi Issa Mtuka noch mit dem Kopf dazwischen und lenkte gefährlich um, jedoch nicht entscheidend genug und das Spielgerät flog über die Latte. Die Greizer Mühen zahlten sich dann in der 25. Minute aus, als David Himmer mit einem gechipten Ball in den Kahlaer Strafraum Ferdinand Weinlich auf die Reise schickte und dieser an seinem Gegenspieler vorbei und über Baumgart hinweg zur 0:1 Führung traf. In der 34. Minute hatte dann wieder Ferdinand Weinlich den Treffer auf dem Fuß, als Michel Lott über den rechten Flügel zum Konter lief, seine flache Hereingabe jedoch nicht entschieden verwertet werden konnte und der Ball am langen Eck vorbei ging. Kurz vor der Pause kam dann nochmals Kahlas Peter Rauscher über die linke Außenbahn zur Flanke und der aussichtsreich zentral stehende Mtuka hätte abschließen können, wenn Chris Schiller nicht mit der Fußspitze den Ball ins Seitenaus gespitzelt hätte.
Nach dem Pausentee kam dann umgehend und für die Greizer etwas überraschend, der Ausgleich. Nach einem Ballverlust im Mittelfeld konterte Kahla mit Michael Winkler über den linken Flügel und die folgende Hereingabe von der Grundline versenkte Saidi Issa Mtuka aus dem Zentrum gekonnt ins lange Eck. Gleich im Umkehrschluss antworteten die Tempelwälder mit einem Angriff über Michel Lott im Zentrum, der für Norman Fonfara auflegte und sein satter 30 Meter Flachschuss Raik Baumgart zu einer Glanzparade zwang. Nachdem das Spiel im Mittelteil etwas stärker verflachte und die Akteure scheinbar dem schweren Boden mangels Kraft ihren Tribut zollen mussten, kam auch Referee Tim Annemüller scheinbar nicht mehr ganz mit, übersah er doch einen Eingriff in das Spiel durch Kahlaer Verantwortliche als diese Christoph Kothe im Spielfeld an einem Angriff hinderten. Entschieden fragwürdig sind auch diverse Entscheidungen auf beiden Seiten anzusehen, bei denen Tim Annemüller gelbe Karten verteilte, die an sich unnötig waren, da die Spieler beider Mannschaften derart wenig Stand hatten, das durch einfaches Ausrutschen Fouls entstanden. Das nötige Fingerspitzengefühl und Nachsicht des Schiedsrichters hätten hier beiden Parteien geholfen, war es Referee Tim Annemüller, der diese Partie bei eigentlich unspielbaren Bedingungen frei gab.
In der 65. Minute dann ein kurzer Schreck für Greiz und schon der Jubel auf Kahlaer Seite, als Michael Winkler im Zentrum durch brach und lang für den gestarteten Martin Rudolph auflegte, dessen Schuss aber um Haaresbreite am langen Pfosten vorbeischrammte. Kurz vor Schluss dann nochmal ein kurzes Aufbäumen der Greizer, als ein langer Abstoß von Tim Petzold rechts den gestarteten Ramon Czerwenka erreichte und dieser per Flanke am langen Pfosten David Himmer fand, sein Kopfball jedoch am langen Pfosten vorbei ging. Am Ende der Partie steht eine gerechte Punkteteilung, denn Kahla passte sich besser den gegebenen Bedingungen an, wogegen die Tempelwälder mit besser Spielkultur glänzen konnten, soweit dies der Boden zugelassen hat. Schlussendlich muss man jedoch auf beiden Seiten glücklich sein, dass sich keiner der Akteure ernsthaft verletzt hat, hätte diese Partie unter den gegebenen Umständen nie angepfiffen werden dürfen.

Greizer Aufgebot: Tim Petzold, Eric Nitschke, Denny Milde, David Himmer, Chris Schiller, Norman Fonfara, Michel Lott, Alexander Bauch, Marc Klatt, Ferdinand Weinlich, Ramon Czerwenka, Christoph Kothe, Philipp Gneupel, Niklas Küstner