Fußball-Landesklasse 21.Spieltag:
SV Germania Ilmenau - 1.FC Greiz 1:1 (0:1)
– Tempelwälder erkämpfen bei Staffelfavoriten einen Punkt / Marc Klatt trifft zur zwischenzeitlichen Führung -
(Stefan Sagan/1.FC Greiz)
Nach einem weiteren Unentschieden in der Vorwoche gegen den FSV BW 90 Stadtilm hatten die Männer vom Tempelwald zum 21. Spieltag der Landesklass die schwere Aufgabe beim Staffelfavoriten SV Germania Ilmenau anzutreten.
Die sehr spielstarke Mannschaft um Trainer Mike Eckardt kann derzeit 45 Punkte vorweisen und das bei 13 Siegen, 6 Unentschieden und nur 2 Niederlagen. Außerdem stellen die Ilmenauer mit Marc Fernando den Topscorer der Liga mit 27 Treffern und damit einen grundsätzlichen Garant auf Tore und damit Punkte.
Das Team um die Trainer Martin Donath und Andreas Schirr musste sich entsprechend defensiv einstellen und leistete Schwerstarbeit über 90 Minuten. Pünktlich um 15.00 Uhr gab Schiedsrichter Marko Linß die Partie frei und die Ilmenauer demonstrierten von Anfang an, warum sie sich das gesamte Jahr schon unter den Top 3 der Liga befinden. Bereits in der zweiten Minute kam ein Angriff über den rechten Flügel ins Rollen und Christopher Thurau wurde am rechten Strafraumeck etwas zu rüde bedrängt. Der fällige Freistoß wurde zwar gefährlich flach ins Zentrum getreten, konnte aber von Marc Klatt per Fußabwehr geklärt werden.
Es sollte bis zur 10. Minute dauern, ehe die Greizer ihren ersten richtigen Angriff führen konnten und erarbeiteten sich über den linken Flügel mit Christoph Kothe einen Eckball. Dieser kam direkt auf den Elfmeterpunkt und Chris Schiller mit dem Rücken zum Tor und Schuss aus der Drehung, in Gerd Müller-Manier und vollem Risiko, aber der Ball ging links über das Tor. Ein erstes Achtungszeichen der Tempelwälder und auch die Ilmenauer, die trotz ihrer guten Spielanlage immer wieder gefährliche Mechanismen spielten, zollten zu jeder Zeit den nötigen Respekt. In der 14. Minute dann wieder die Greizer mit einem Konter. Kevin Geißler schlug einen Ball auf den rechten Flügel zu Marc Klatt, der ging im vollen Lauf in den Straufraum, und legte auf für Christoph Kothe, der den Ball aber ca. 20m zentral ablegte und Jonas Lauber aus dem Rückraum schoss. Torhüter Nils Bradsch jedoch war hell wach und konnte das Spielgerät mit einer Hand noch entschärfen. Ilmenau versuchte sich immer wieder mit kontrollierten Aufbau aus der Zentrale heraus, vor allem Matthias Wolfenstetter hatte hier immer wieder die Fäden in der Hand und lenkte das Spiel. Die Greizer vermochten es jedoch die Flügel und Spitzen der Ilmenauer, allem voran Marc Fernando, immer wieder so zu bedrängen, das die Bälle geklärt werden konnten oder Kontersituationen entstanden.
In der 31. Minute erfüllte sich dann das Konzept von Trainer Martin Donath und die Tempelwälder gingen, zur Überraschung des Ilmenauer Anhangs, mit 0:1 in Führung. Wieder konnte ein Angriff der Germania gestoppt werden und das Umschaltspiel griff perfekt. Chris Schiller aus der Abwehr zentral auf Jonas Lauber ins Mittelfeld und der bewies ein perfektes Auge und legte den Ball auf den rechten Flügel zum gestarteten Marc Klatt. Mit vollem Tempo und einer kurzen Ballmitnahme zog dieser in den Strafraum und schloss mit gefühlvollem Schuss, an Nils Bradsch und seinem Gegenspieler vorbei, ab.
Ilmenau versuchte nun nochmals Druck aufzubauen, scheiterte aber immer wieder an eigener Abseitsstellung oder zu langen Bällen über die Flügel. In der 45. Minute dann die Wohl beste Möglichkeit für Fernando, als dieser sich im Rücken der Abwehr lösen kann, über links einen Ball erhält und in den Strafraum geht. Torhüter Tim Petzold verzögerte jedoch so gut, das Marc Fernando nur die Wahl auf das kurze Eck blieb und der Ball das Aluminium traf. In der 46. Minute dann fast der Führungsausbau für die Greizer, als Marc Klatt rechts wieder durchbricht, eine Flanke ins Zentrum schlägt und Christoph Kothe seinem Bewacher enteilt, sein Kopfball aber über das Tor schrammt.
Nach dem Pausentee zeigten sich beide Mannschaften wesentlich kampfbetonter und der eigentliche Kraftakt sollte für die Tempelwälder jetzt erst noch kommen. Das Eckardt-Team versuchte nun alles, um zum erhofften Erfolg zu kommen, jedoch zeichnete sich immer wieder ab, das bei guter Deckung alle Angriffe ins Leere liefen. In der 55. Minute dann fast der Ausgleich als Fernando im Zentrum einen Ball prallen lies, Philipp Gietl links durchbrach, sein gefühlvoller Schlenzer jedoch von Tim Petzold umgelenkt werden konnte und Gietl nochmals frei zum Schuss kam, Marc Seyfarth sich aber in letzter Sekunde auf der Linie dazwischen warf. Ilmenau kämpfte nun mit den Nerven, zeigte sich unzufrieden mit Referee Linß aber auch die Greizer haderten immer wieder damit. Das Spiel wurde nun zusehendes härter und man merkte beiden Teams an, das sich keiner mit einem Remis zufrieden geben wollte. Minute 58. und Freistoß für Ilmenau halb rechts aus 25m. Der erste Versuch landete in der Mauer und den abgeprallten Ball schoss Marcus Finn aus 20m zentral durch die vielbeinige Abwehr, jedoch zeichnete Tim Petzold sich mit super Reflex aus und hielt sicher. Ilmenau bekam immer mehr spielerisches Übergewicht und folgerichtig kam in der 62. Minute dann der Ausgleich durch Marc Fernando. Eine Ilmenauer Ecke konnte nicht richtig geklärt werden, im Gestocher des Straufraums ging Marc Klatt per Foul zu Boden, das jedoch nicht geahndet wurde und Fernando trat aus 18m unbedrängt den Ball ins rechte Dreiangel.
Nun nahm die Germania nochmals die Witterung auf und wollte unbedingt die Führung erringen, zollte aber den vergeblichen Anstrengungen der vorangegangenen Spielzeit ihren Tribut. Weder Thurau mit Schuss von halb rechts, noch Fernando mit zwei Dribblings durch die Zentrale vermochten es einen weiteren Treffer zu erzielen, womit die Partie dann auch nach 96 Minuten Spielzeit endete.
Die Ilmenauer zeigten eine hervorragende Spielanlage und Kontrolle, vermochten es jedoch nicht immer die gut gestaffelte Greizer Abwehr niederzuringen und scheiterte letztendlich an den eigenen Nerven. Das Remis geht völlig in Ordnung betrachtet man die kämpferischen und spielerischen Leistungen beider Mannschaften.
Greizer Aufgebot: Tim Petzold, Kevin Geißler, Marc Seyfarth, Michael Mätzke, Eric Nitzschke, Chris Schiller, Philipp Gneupel, Alexander Bauch, Marc Klatt, Christoph Kothe, Jonas Lauber, Niklas Küstner, Oliver Dix, Steven Thomas